Medienmitteilung des alv zum Schulstart

09.08.2021

Schönreden hilft niemandem

Aarau. Der Mangel an ausgebildeten Lehrpersonen an der Volksschule darf nicht mehr schöngeredet werden. Nur dank Notlösungen und dem Einsatz von nicht qualifiziertem Personal kann das neue Schuljahr gestartet werden. Es braucht Massnahmen auf allen Ebenen, um diese Schieflage zu richten. Und: Viele Lehrpersonen wünschen sich klarere Vorgaben, was nun in Sachen Maskentragepflicht an den Schulen gilt.

 Transparenz statt Schönreden

Einmal mehr wird die Situation zum Start des neuen Schuljahres schöngeredet - zwar sei die Situation angespannt, aber dennoch im grünen Bereich. Doch die Frage stellt sich: Wie viele Notlösungen brauchte es? Wie viel ungenügend qualifiziertes Personal musste angestellt werden? Was ist geplant, um diese Übergangssituationen zu entschärfen?

Es wäre endlich an der Zeit, dass das verantwortliche Departement die Fakten aufzeigt und transparent informiert. Eltern haben ein Recht zu wissen, über welche Qualifikationen die Person verfügt, die ihr Kind unterrichtet und betreut.

Die Lehrpersonen vor Ort haben einmal mehr die Zusatzarbeit, denn sie müssen zusätzliche Klassen übernehmen und ungenügend qualifizierte Personen unterstützen und begleiten. Positiv zu vermerken ist, dass der Studiengang der PH FHNW zum Quereinstieg in den Lehrberuf auf Interesse stösst, die Quereinsteigerinnen und -einsteiger werden dringend benötigt. Der alv fordert eine Doppelführung dieses Kurses. Ebenso muss der Start des berufsbegleitenden Ausbildungsgangs um ein Jahr vorverlegt werden und bereits im Herbst 2022 starten.

Klare Vorgaben schaffen Sicherheit

Mehr Klarheit wünschen sich viele Lehrpersonen beim Umgang mit der aktuellen Covid-19-Situation. Vorgaben seitens des Kantons, in welchen Situationen (z.B. Elternabende, Konferenzen, etc.) Masken getragen werden sollten, wären hilfreich und einige schwierige Diskussionen würden sich dadurch erübrigen. Die vielseits geäusserte Verunsicherung zum Schulstart ist daher gut nachvollziehbar.

Testen testen testen!

Zum Glück konnten alternative Spucktest organisiert werden und die Massentests können wieder durchgeführt werden. Der alv hofft, dass sich viele Schulen daran beteiligen und so einen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie leisten. Die Aufhebung der Maskenpflicht auf Sek-II-Stufe ohne gleichzeitigen Start der Massentests ist angesichts der vielen Ferienrückkehrenden und steigenden Infektionszahlen insbesondere in dieser Altersklasse risikobehaftet . Die Aargauer Gymnasiallehrpersonen hätten sich ein umsichtigeres Vorgehen gewünscht.

Niederschwellige Impfmöglichkeiten

Der alv unterstützt die Absicht, an den Schulen möglichst niederschwellige freiwillige Impfmöglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler anzubieten. Wer will, soll sich möglichst einfach impfen lassen können und auf der Basis von wissenschaftlich erhärteten Fakten über die Vor- und Nachteile informiert werden.

 

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