Brennpunkt Schnittstellen

Die Übergänge zwischen den Schulstufen sind zu wenig fliessend

Der Check S3 geniesst bei Jugendlichen wie Lehrpersonen auf den Sekundarstufen I und II einen schlechten Ruf. Da dieser an sich sinnvolle Check erst sehr spät in der 3. Klasse der Oberstufe stattfindet und in vielen Schulhäusern mit grossem organisatorischen Aufwand verbunden ist, möchten viele Lehrpersonen diesen Check am liebsten abschaffen.

Der alv hat diese Frage intern im Rahmen der “Plattformen” Sek I und Sek II diskutiert, extern im Rahmen der Runden Tische Volksschule und Berufsschule. Mehrheitlich sind die alv-Gremien der Ansicht, dass diese Checks gute Grundlagen und Standortbestimmungen für die Jugendlichen sein können. Der Check S3 muss aber früher im Schuljahr stattfinden, und die Ergebnisse müssen den Berufsschulen und Lehrbetrieben zugänglich sein, damit diese darauf aufbauen können.

Weiter müssen in den Lehrbetrieben die Checks S2 und S3 mehr Bekanntheit erhalten. Aktuell setzen viele Betriebe stark auf kostenpflichtige Checks privater Anbieter.

Der alv hat in allen Gesprächen deutlich gemacht, dass diese Checks keine Grundlage für die Bewertungen durch Lehrpersonen sein dürfen. Leider gibt es Schulen, die eine Art Ranking erstellen. Lehrpersonen von stark abschneidenden Klassen stehen bei der Schulleitung besser da als Lehrpersonen von schwachen Klassen. Solche Rankings lehnt der alv entschieden ab, eine Haltung, die das Departement BKS teilt.

Erfreuliche Entwicklung bei “Bez meets Kanti"

Susanne Oeschger, Schulleitern Sek I referiert an der Alten Kanti zu "Bez meets Kanti"

Erfreulich ist, dass das Projekt „Bez meets Kanti“ unter der neuen Leitung von Martina Kuhn-Burkard, Rektorin an der Neuen Kantonsschule Aarau, im letzten Jahr deutlich Fahrt aufgenommen hat.

Hingegen harzt es beim Übergang der Sekundarstufe I in die Berufsschulen. Angedacht ist eine Arbeitsgruppe, welche den Übergang von der Sekundarstufe I in die berufsbegleitende Berufsmatura mit Fokus auf das Fach Mathematik anschaut. Im letzten Herbst konnte der alv den Teilnehmenden des Runden Tisch Berufsfachschulen eine Liste von Leuten präsentieren, die interessiert wären, hier mitzuarbeiten. Seither ist das Projekt etwas eingeschlafen. Dies ist schade, der alv kann aber direkt nichts machen, weil das Ball momentan bei den Rektoren liegt. Der alv wird im neuen Schuljahr dennoch versuchen, das Projekt wieder zu aktivieren.

Eine Frage im Zusammenhang mit den Schnittstellen ist der Datenschutz. Diese werden zum Thema, wenn Kinder vom Kindergarten an die Primarstufe oder von der Primarstufe an die Oberstufe wechseln. Der alv ist der Meinung, dass es im Interesse der Kinder ist, wenn sich Lehrpersonen über Stufen und Schulhäuser hinweg austauschen dürfen. Es ist allerdings schwierig, hier eine substantielle Verbesserung auf rechtlicher Ebene zu erwirken, da es gesetzliche Änderungen braucht, die einer breiten Öffentlichkeit schwierig zu erklären sind.

Neus Positionspapier zu Ressourcen Zyklus 1

Schliesslich hat die alv-interne Kommission Zyklus 1 unter der Leitung von alv-Geschäftsleitungsmitglied Martina Bless im vergangenen Schuljahr fünf Mal getagt und ein Positionspapier zu Ressourcen im Zyklus 1 verfasst. Zusätzlich verfasste die Kommission ein Positionspapier zu Bewertungen im Zyklus 1.

Darin fordert der alv:

1. Während der vier Jahre im ersten Zyklus soll anstelle der aktuell drei verschiedenen Bewertungssystemen nur noch die Beurteilungsart „Schulisches Standortgespräch“ verwendet werden.
2. Es soll ganz auf die Erteilung von Noten verzichtet werden.