LCH Studie zu Gewalterfahrungen von Lehrpersonen

16.01.2023

Zwei Drittel aller Lehrpersonen haben in den letzten fünf Jahren Gewalterfahrungen gemacht. Dies zeigt eine Studie zu Gewalterfahrungen von Lehrpersonen, erstellt durch den LCH. Die Täterschaft sind dabei häufig Erziehungsberechtigte.

Bemerkenswert: Nicht selten kommt die Täterschaft aus der Schulleitung oder dem Kollegium. Diese Gewalterfahrungen haben gemäss Studie eine besonders nachhaltig, negative Wirkung auf die angegriffenen Lehrpersonen. Denn sie führen oft dazu, dass Lehrpersonen den Lehrberuf verlassen.

Der alv unterstützt die Forderungen des LCH und fordert mit Nachdruck, dass Lehrpersonen als besonders exponierte Berufsleute umfassenden Schutz geniessen. Es braucht klar definierte Abläufe, damit Lehrpersonen wissen, an wen sie sich bei Gewalterfahrungen wenden können. Weiter muss der Umgang mit Gewalt in der Lehrpersonen- und in der Schulleitungsausbildung fester Bestandteil sein.

Schliesslich braucht es eine unabhängige Ombudsstelle, an die sich betroffene Lehrpersonen wenden können. Abgesehen davon, dass jede Gewalterfahrung eine zu viel ist, können wir es uns in Zeiten von Fachkräftemangel schlicht nicht leisten, Lehrpersonen zu verlieren, weil sie frustiert und enttäuscht den Beruf aufgeben.

alv-Präsidentin Kathrin Scholl berichtet im Rendez-vous am Mittag auf Radio SRF von ihrer eigenen Gewalterfahrung, die sie als Lehrerin machen musste. Auch in ihrem Fall ging die Gewalt von einem Erziehungsberechtigten aus.

 

 

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