Lehrpersonen

Die Lehrpersonen hatten im vergangenen Jahr nicht nur mit einer Vielzahl von Corona- bedingten Unsicherheiten zu kämpfen, sie mussten auch einige Änderungen und Neuerungen verarbeiten. Neben der Neuressourcierung der Volksschule, mit der die Schulen mehr Gestaltungsspielraum erhielten, startete der Lehrplan 21 nun auch im Aargau. Die Neuerungen werden die Lehrpersonen und Schulen noch lange beschäftigen. Die ersten Jugendlichen, die nach Lehrplan 21 unterrichtet werden, werden im Jahre 2023 aus der Schule kommen.

2023 wird auch die reformierte KV-Lehre starten. Der alv hat sich in der Anhörung letzten Frühling dazu geäussert. Leider musste er feststellen, dass die kritische, aber konstruktive Mitarbeit von Lehrpersonenverbänden nicht wirklich gewünscht war. Es wird sich zeigen, ob die Reform für Lernende und Lehrende ein Erfolg wird.

Auf mehr Interesse stiess die Anhörungsantwort des alv im Rahmen der Reform des Primarlehrpersonenstudiums. Der alv hofft, dass mit dieser Reform das Ansehen des Berufs generell steigen wird und sich somit mehr junge Menschen motivieren können, dieses Studium zu beginnen.

Dazu braucht es aber ein Modell, bei welchem nach dem Erreichen des Bachelors noch ein Masterabschluss möglich ist. Dieser soll so konzipiert sein, dass Absolvierende des Primar-Lehrpersonen-Studiums bereits arbeiten können. Einen Bachelor+, wie teilweise angedacht, lehnt der alv dagegen ab. Diese Lösung macht das Studium eher unattraktiver, was den Lehrpersonenmangel verschärfen würde.

Dieser ist weiterhin gross, nicht immer können Stellen adäquat besetzt werden. Im Bereich der Heilpädagogik ist die Situation sogar dramatisch.

Immerhin gibt es einige Lichtblicke. Es ist in der Corona-Pandemie klar geworden, wie wichtig und zentral der Lehrberuf für die Gesellschaft ist, dies hat bereits zu mehr Anmeldungen an den PHs geführt. Diese wiederum hat ihre Ausbildung für Quereinsteigende angepasst, die sich nun grosser Beliebtheit erfreut, wie die aktuellen Anmeldezahlen zeigen. Der alv begrüsst diesen reformierten Lehrgang.

Ferner werden zukünftig vermehrt Spezialisierungen und Laufbahnentwicklungen auch im Lehrberuf möglich werden. Schön wäre, wenn sich zukünftig auch wieder mehr Männer für ein PH-Studium entscheiden könnten.